Die Gestalttherapie gehört zu den wissenschaftlich anerkannten, humanistischen Psychotherapieformen.
Die Begründer der Gestalttherapie sind die Psychoanalytiker Fritz und Lore Perls gemeinsam mit dem Philosophen Paul Goodman.
Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse entstand in den 40ern die Gestalttherapie, welche sich später in Europa etablierte und weiterentwickelte. Auch der Philosoph Martin Buber beeinflusste die Haltung in der Gestalttherapie, denn der Mensch wird nicht als Objekt betrachtet, sondern als „DU“ gesehen und geachtet.
Fritz Perls sieht den Menschen in der Einheit von Körper, Geist und Seele als lebendigen Organismus, der danach strebt, zu wachsen und sich selbst zu verwirklichen. Dabei treten wir ständig mit der Umwelt in Kontakt, um zu bekommen, was wir für unser Wachstum brauchen.
Im Sinne der Einheit des Organismus werden nicht nur körperliche Bedürfnisse wie etwa Hunger zur Figur. Auch Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen streben zum Kontakt mit der Umwelt, um dann, wenn die Gestalt geschlossen ist, als Figur wieder zu verblassen.
Was der Mensch in einer konkreten Situation braucht, spürt er entweder durch ein Verlangen, das sich meldet oder durch einen Reiz, der von außen kommt. In jedem Fall wird ein Bedürfnis wahrgenommen, das durch Kontaktaufnahme befriedigt werden muss. Perls bezeichnet dieses Gefühl als Figur. Solange das Bedürfnis nicht befriedigt ist und deshalb als Figur wahrnehmbar bleibt, nennt Perls es eine offene Gestalt. Wird das Bedürfnis durch die Begegnung befriedigt, so schließt sich die Gestalt und die Figur verschwindet.
Dabei sorgt das ICH als verwaltende Instanz dafür, dass nach Prioritäten vorgegangen wird. Ein Extrembeispiel:
Wenn jemand Hunger hat und gleichzeitig akut in Lebensgefahr gerät, dann verblasst der Hunger vor der Sorge ums Überleben. So reguliert sich der Mensch selbst und bleibt in Wahrnehmung und Verhalten eine Einheit.
Der Idealzustand wäre daher, eine dauerhafte Abfolge gelungener physischer und psychischer Kontakte mit der Umwelt, in deren Verlauf geschlossene Gestalten gebildet werden.
Vermiedene oder ungenügende Kontakte führen jedoch zu unvollendeten Gestalten, die den Menschen in seinem Leben begleiten. Sie tauchen immer wieder im Bewusstsein auf, stören und verhindern weitere Kontakte, wodurch die Probleme immer größer werden.
Hier setzt die Gestalttherapie an, deren Ziel es ist, die offen gebliebenen Gestalten zu schließen, damit die Figuren endlich verblassen können. Unerledigtes abschließen und vermiedenes, abgewehrtes in das Selbst integrieren, auch so könnte man dieses Ziel beschreiben.
Zusammengefasst stellen sich folgende Fragen:
Die Gestalttherapie arbeitet mit dem, was aktuell im Bewusstsein des Klienten nach Geschlossenheit verlangt.
Lesen Sie hier mehr über die Gründe für eine Gestalttherapie-Sitzung.
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